Wer früher stirbt, ist länger tot

„Su a Fregga“ heißt es bei uns in Oberfranken über so einen wie den Sebastian, der mit seinen 11 Jahren schon ein langes Sündenregister hat, meint er.

Sebastian ist der Sohn vom Kandlerwirt, er hat noch einen Bruder, seine Mutter ist gestorben. Als Sebastian erfährt, dass sie bei seiner Geburt gestorben ist, meint er, das sei auch seine Schuld. Die schwerste Sünde neben dem gesprengten Hasen, dem unsittlichen Antrag an seine Lehrerin, eine fast zu Tode gekommene Greisin. Er wird im Fegefeuer landen, dessen ist er sich gewiss. Am Grab seiner Mutter glaubt er aber ein Zeichen zu erfahren: Er muss für seinen Vater eine neue Frau finden, dann kann er sich von seinen Sünden befreien. Mit Rat und Tat steht im der Stammtisch im Kandlerwirt zur Seite, nicht immer zu seinem Besten. Frag doch mal Deine Lehrerin, ob sie mit Dir vögeln will, das versteht Sebastian zwar nicht, tut es aber trotzdem. Die ist gottseidank nur verblüfft und antwortet Nee. Oder? Es kommt soweit, dass Sebastian Veronika für seinen Vater ausguckt, die aber ist verheiratet mit Alfred. Also muss Alfred sterben…..

Der Film ist in der bayrischen Provinz entstanden. Wo genau, sagt Regisseur Marcus H. Rosenmüller nicht. Vorsichtshalber. Es könnte überall sein, wo ein 11jähriger Bub mit viel Fantasie und wenig Aufklärung Schuldgefühle entwickelt. Nein, ein Heimatfilm ist es nicht, dafür steht auch die Musik, nicht dicke Backen Musik, sondern Jimmy Hendrix, Elvis und eigens für den Film komponierte überirdische Musik. Ein sehr sehenswerter Film zum Weinen und Lachen, gleichzeitig.